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Theaterstreit in Oldenburg: Präsident fordert Spielplankorrektur

Oldenburg. Der Theaterdonner, der seit zwei Monaten über Oldenburg grollt, macht keine Sommerpause. Ausgelöst wurde er, als Anfang Juni der mehr als zehnprozentige Besucherrückgang des kleinsten niedersächsischen Staatstheaters öffentlich bekannt wurde. Als selbsternannter Krisenhelfer von Generalintendant Stephan Mettin, der in Amerika Theaterurlaub macht, hat sich jetzt Regierungspräsident Bernd Theilen zu Wort gemeldet und eine „sanfte Korrektur der Spielpläne“gefordert.

„Mehr Klassiker und populäre Stücke“möchte der Chef der Bezirksregierung Weser-Ems sehen: „Wir brechen keinen Zacken aus der Künstlerkrone, wenn wir auf die Wünsche der Theaterkunden reagieren.“Daher sollen in die weiteren Planungen auch die Ergebnisse einer „Kundenbefragung“einfließen. „Ich mache keine Spielpläne“, weist der Präsident jedoch den öffentlich erhobenen Verdacht zurück, er wolle sich in die künstlerische Kompetenz des Intendanten einmischen.

Die Zeit drängt, denn 1998 eröffnet das Oldenburgische Staatstheater eine neue Spielstätte mit 350 Plätzen.

Grundlage der Bewilligung von 21 Millionen Mark durch das Land für das „Kleine Haus“war eine Prognose, die Bezirksregierung und Theater Anfang der 90er Jahre erarbeitet hatten. Danach gibt es ein Potential von 40.000 zusätzlichen Besuchern, um das neue Haus auszulasten. Zusammen mit den 22.000 Besuchern – darunter 1.400 von 11.000 Abonnenten –, die dem Haus 1996 den Rücken gekehrt haben, summiert sich die Zahl der wieder und neu zu gewinnenden Zuschauer auf über 60 000. dpa/taz

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