: Cote d'Azur durch die Hintertür: Wo die Sterne nicht nur nachts scheinen / Der irische Star-Fotograf Edward Quinn auf du und du mit ihr und ihm
Es war die ruhige, unspektakuläre Eleganz von Monte Carlo, die Edward Quinn – ein Irish Boy aus Dublin, der im Zweiten Weltkrieg noch in einer Folkband gespielt hatte – in die Fotografie trieb. Ähnlich wie die Bilder aus den Gründerjahren von Cannes, die zum 50. Jubiläum im Mai dort kursierten, sieht man auch hier die Côte d'Azur noch als schwarzweißes Rückzugsparadies ohne Drängelei. Alle waren so relaxed! Mit der Zeit hatte Quinn, der die Fotos unterm Küchentisch entwickelte, ein schönes Netz von Kontakten zu freundlichen Barkeepern, Sekretärinnen, Portiers und Rezeptionisten geknüpft, die bereit waren, ihm auch dann noch zu helfen, wenn die Stars eigentlich ihre Ruhe haben wollten. Vielleicht wirken die Bilder deshalb so, als werde den Fotografierten ein Dienst zuteil. Die einzige Diva, die ihm jemals konse
quent nein sagte, war Greta Garbo. Aber wer braucht schon Fotos von Greta Garbo?
Hier sind statt dessen Sophia Loren, Marlon Brando, Jane Fonda und Spencer Tracy. The Mighty Quinn kannte die Loren schon, als sie noch am Strand von Cannes um Aufmerksamkeit posieren mußte und als ein Foto in einem Magazin einem noch wirklich weiterhalf. Brando fand er im Hafen von Bandol nahe Toulon, wo er seine Verlobte Mariani-Bérenger besuchte, die Tochter eines Fischers aus der Gegend.
Die Aufnahmen von Jane Fonda entstanden während der Dreharbeiten zu „Les Félins“ mit Alain Delon. Spencer Tracy ließ sich nicht oft an der Côte d'Azur sehen, es war ihm zuviel Chi-Chi.
Edward Quinn: „Stars, Stars, Stars – Off the Screen“. Scalo Verlag 1997, 335 Seiten, 78DM
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