piwik no script img

■ Tips und TrendsFrauenparkplätze statt Frauenprofessuren

Mehr Frauenabteile in Liegewagen haben die Grünen im Bundestag in einem offenen Brief an Bahn-Chef Johannes Ludewig gefordert. Die frauenpolitische Sprecherin Irmingard Schewe- Gerigk bemängelte, bisher seien in Zügen auf internationalen Strecken keine Liegewagenabteile ausschließlich für Frauen (mit Kindern) reserviert.

Frauenpolitisch total korrekt benimmt sich hingegen Bundesverkehrsminister Matthias Wissmann (CDU). Er appellierte an die Straßenbauverwaltungen der Länder, zügig Frauenparkplätze an Autobahnen auszuweisen. Obwohl sie seit einem Jahr dazu verpflichtet seien, gebe es bisher nur 17. Er erwarte weitere 60, denn „Frauen sollen nicht in die Lage kommen, aus Angst Rastanlagen bei Dunkelheit zu meiden und übermüdet die Fahrt fortzusetzen“.

Professuren sind in Deutschland immer noch weitgehend in Männerhand. Nur etwa jeder achte Professorentitel, der im vergangenen Jahr erworben wurde, ging an eine Frau, teilte das Statistische Bundesamt mit. Damit lag der Frauenanteil an den Habilitationen 1996 mit 12,6 Prozent sogar noch unter dem des Vorjahres. Allerdings sind die Frauen im längerfristigen Vergleich auf dem Vormarsch: Seit 1980 hat sich ihr Anteil fast verdreifacht. Insgesamt waren Ende 1995 nur 8,2 Prozent der Professorenstellen von Frauen besetzt. Noch niedriger, bei 4,8 Prozent, lag die Quote bei den am besten bezahlten sogenannten C4-Professuren.

Rund 150 weibliche Delegierte haben der bis 20. August dauernden Generalversammlung des Reformierten Weltbundes in Debrecen einen Aktionsplan zur Frauenförderung vorgeschlagen. Darin wird unter anderem die Schaffung einer eigenständigen Abteilung für die Partnerschaft zwischen Männern und Frauen gefordert. Diese Partnerschaft ist nach Worten des Moderators des Reformierten Bundes, Peter Bukowski, eine „Frage des Heils der Christenheit“. Die Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern sei „keine Frauensache“, sondern müsse Anliegen von Männern und Frauen sein.

In der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück läuft noch bis 23. August ein Internationales Frauenworkcamp des Service Civil International (SCI). Thema ist die Geschichte des nahe gelegenen „Mädchen-KZs“ Uckermark, in dem mehr als 1.000 „asoziale“ und „kriminelle“ Mädchen sowie slowenische Partisaninnen Zwangsarbeit zu leisten hatten.

Im Wintersemester 1997/98 beginnt an der Uni Oldenburg ein neuer interdisziplinärer Studiengang Frauen- und Geschlechterstudien. Geplante Seminare sind u.a.: „Inszenierungen des Weiblichen im politischen Raum“ oder „Armut von Frauen“. Kontakt: Prof. Ilse Dröge-Modellog,

Tel.: 0441-798-2207.

Happy birthday: Die „beiträge zur feministischen theorie und praxis“ werden in diesem Sommer 20. Die Redaktion hat eine Jubiläumsausgabe produziert, in der die eigene Geschichte kritisch reflektiert wird: 120 S., 23 Mark.

Die Frauenbibliothek Saarbrücken hat eine Dokumentation „Mädchen, Frauen und Rechtsextremismus“ zusammengestellt. Dortselbst gegen 3 Mark in Briefmarken zu beziehen:

Kaiserstr. 8, 66111 Saarbrücken, Fax: 0681-93663366.

Das neue Programm des FrauenTechnikZentrums Berlin-Hohenschönhausen ist fertig. Geboten werden diverse Computerkurse, auch zu Internet und Online-Diensten. Mehr Infos unter: 030-9298116 oder -2186.

Die Frauenbeauftragte von Berlin-Kreuzberg bietet zwei Seminare an: „Karriereplanung für Frauen“ und „Konflikte im Berufsalltag (Mobbing). Näheres unter 030-2588-3323 oder-3423.

Das schleswig-holsteinische Frauenministerium hat eine Broschüre „Bauleitplanung aus Frauensicht“ herausgegeben. Zu beziehen beim Ministerium,

Tel.: 0431-988-7409.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen