■ Zur Person: Zwangstherapeutin
Sozialsenatorin Christine Wischer (SPD) hält ihren Kollegen für das Innere, Ralf Borttscheller (CDU), offensichtlich fällig für eine Zwangstherapie. Für selbige sprach sich Borttscheller jetzt im Nachrichtenmagazin Focus aus. Für Wischers Sprecher Holger Bruns-Kösters ist dies eine „unsinnige Politik. Wenn andere Menschen oder der Drogenabhängige gefährdet sind, gibt es schon die Möglichkeit zur Zwangseinweisung. Therapien haben zudem nur bei Freiwilligkeit Aussicht auf Erfolg.“Das finden auch die Bremer Freidemokraten. Nach ihrer Meinung betreibt Borttscheller „populistischen Unfug“. Sie verweisen auf eine Rückfallquote von 95 Prozent bei Zwangstherapien. Zudem seien nicht einmal genug Therapieplätze für die Freiwilligen vorhanden.
Borttschellers Sprecher Stefan Luft verweist auf schwedische Studien. Dort würden etwa ein Drittel aller Zwangstherapien erfolgreich beendet. „Zudem ergibt sich oft aus dem Zwang eine eigenständige Motivation“, so Luft. Jeti
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