: Thierse in der Mitte
■ Zur Bundestagswahl setzt die SPD auf einheimische Kandidaten
Bei der Bundestagswahl 1998 will die SPD der PDS die Direktmandate im Ostteil der Stadt mit einheimischen Kandidaten abnehmen. „Es ist keine Frage, daß das, was in Ostberlin läuft, von zentraler Bedeutung ist“, sagt SPD-Landesgeschäftsführer Rudolf Hartung. Bei der Aufstellung der Kandidaten werde es aber weder eine Zusammenarbeit mit den Grünen noch mit der CDU geben. Bei der letzten Bundestagswahl hatte die PDS bundesweit zwar die Fünfprozenthürde nicht genommen, war mit Hilfe von vier Direktmandaten aus Ostberlin aber trotzdem in den Bundestag gekommen.
Im Wahlkreis Mitte/Prenzlauer Berg tritt erneut der stellvertretende SPD-Bundesvorsitzende Wolfgang Thierse an, der laut Hartung auch als Nummer eins der Landesliste unumstritten ist. Im Wahlkreis des Chefs der PDS- Bundestagsgruppe, Gregor Gysi, werden entweder die stellvertretende Kreisvorsitzende von Hellersdorf, Iris Spranger, oder Kerstin Raschke, stellvertretende Kreisvorsitzende in Marzahn, antreten.
In Friedrichshain/Lichtenberg erwartet Hartung ein Duell zwischen der Ex-DDR-Wirtschaftsministerin und derzeitigen PDS- Bundestagsabgeordneten Christa Luft und dem Bezirksbürgermeister von Friedrichshain, Helios Mendiburu. Mendiburu muß sich allerdings erst gegen die SPD-Politikerin Gerlinde Schermer durchsetzen, die ebenfalls ihre Kandidatur angemeldet hat.
Über die endgültige Aufstellung der Kandidaten sowie die Plazierung der Bewerber auf der Landesliste der Partei werden von Mitte September bis Ende Oktober SPD-Wahlkreiskonferenzen oder Wahlkreisvollversammlungen entscheiden. dpa
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