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Das Flaggschiff hält Kurs

■ Stiftung Warentest fürchtet sich nicht vor neuen Verbraucherzeitschriften

Berlin (taz) – Die wachsende Zahl neuer Verbrauchermagazine läßt die Stiftung Warentest ziemlich kalt. „Nach unserer Einschätzung stehen wir nicht in Konkurrenz zu anderen Zeitschriften“, sagte Stiftungsvorstand Werner Brinkmann gestern ganz gelassen auf der Jahrespressekonferenz. Das Verbrauchermagazin Plus, das seit April mit einer Auflage von 500.000 Exemplaren auf dem Markt ist, konnte dem Flaggschiff der Stiftung bisher nichts anhaben: test setzt nach wie vor pro Ausgabe rund 785.000 Hefte ab.

Die Zahl der test-Abonnements war zwar in den vergangenen Jahren stetig zurückgegangen, bis auf 650.000 Ende 1996. Doch „diese Entwicklung ist gestoppt“, verkündete Brinkmann zufrieden: Im Juli waren wieder 672.000 Abonnements erreicht, so viel wie Ende 1995. Der Ableger FINANZtest verkaufte sich 1996 mit durchschnittlich 347.000 Heften sogar deutlich besser als im Vorjahr (318.000). Seit März diesen Jahres erscheint die Zeitschrift nicht mehr nur alle zwei Monate, sondern monatlich. Brinkmann erwartet eine Stabilisierung der Auflage auf dem Niveau von 1996.

Ihre Gesamteinnahmen konnte die Stiftung im vergangenen Jahr vor allem über Preiserhöhungen auf 106 Millionen Mark steigern und kam so auf einen Gewinn von 1,6 Millionen Mark. Sonderveröffentlichungen wie test-SPEZIAL, Ratgeber und Bücher machen inzwischen ein Viertel der Verkaufserlöse aus.

Mit der zunehmenden Zahl von Lebensmitteltests wird die Stiftung auch häufiger vor Gericht zitiert. Ein Apfelsafthersteller erreichte, daß das test-Heft vom Juni 1996 nicht an die Kioske ausgeliefert wurde. Im Streit um den Mineralwassertest in der vergangenen Juli–Nummer siegte jedoch die Stiftung. Johannes Bernreuter

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