: Frauenprojekte darben
■ Frauenverwaltung sitzt auf dem Geld
Die Senatsverwaltung für Frauen leitet ihre Mittel nicht zielgerichtet an die Träger weiter. Knapp 30 Trägervereine bekamen aus dem Hause von Senatorin Bergmann (SPD) die lapidare Mitteilung: Aus buchungstechnischen Gründen würden die Zuschüsse für die Frauenqualifizierung später kommen. So geschah es im August; im September soll das Geld nun pünktlich kommen.
Für die Projekte, in denen rund 100 Frauen weiterqualifiziert oder umgeschult werden, ist der pünktliche Mittelzufluß unerläßlich. Sie dürfen sonst keine Einkünfte erzielen. Bleiben die Gelder aus, kommen die Vereine mit Mietzahlungen in Verzug. Die Mitarbeiterinnen erhalten ihre Gehälter später. Für manche Alleinerziehende kann das schnell zum Problem werden.
Das Heikle an den Verzögerungen ist freilich, daß erst vor knapp zwei Monaten die Verwaltung der Fördermittel an die Servicegesellschaft Zukunft im Zentrum (Ziz) übergegangen war. „Wir zahlen kompakter, konzentrierter und schneller aus“, begründete Gisela Sommer, Geschäftsführerin von Ziz, gegenüber der taz ihre neue Aufgabe. Ziz hat indes von der jetzigen Verzögerung gar nichts erfahren. Offenbar hängt die Administration der Frauenmittel irgendwo zwischen Ziz und dem Ressort von Frauensenatorin Bergmann.
Die bündnisgrüne Abgeordnete Renate Schmidt ist sehr verärgert. Die vielfach kritisierte neue Verwaltungsstrategie habe sich „ad absurdum“ geführt. Zudem fühlt sich Schmidt als Abgeordnete nicht ernst genommen. Eine kleine Anfrage, was es mit den Mitteln auf sich habe, beantwortete Bergmann gestern so: Es gebe keine solchen Verzögerungen. cif
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