: Kampf den Paragraphen
■ Experten präsentieren einheitliches Umweltgesetzbuch. Merkel ohne Eile
Bonn (dpa/taz) – Mit einem einheitlichen Umweltgesetzbuch will die Bundesregierung dem Dschungel der vielen verstreuten und sich teilweise widersprechenden Umweltvorschriften zu Leibe rücken. Nach fünfjähriger Arbeit übergab eine dafür eingerichtete Sachverständigenkommission gestern Bundesumweltministerin Angela Merkel (CDU) ihren Entwurf für das geplante Gesetzbuch.
Eine Verabschiedung des Gesetzeswerks noch in dieser Legislaturperiode ist laut Merkel nicht zu erwarten. Zunächst müsse der rund 1.800 Seiten starke Text eingehend geprüft werden, erklärte die Ministerin. Der Vorsitzende der Kommission, Professor Horst Sendler (Berlin), sagte, der Gesetzesentwurf vereinheitliche und vereinfache das zersplitterte deutsche Umweltrecht.
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) begrüßte den Entwurf, warnte Merkel aber davor, ihn wieder zu verwässern. Positiv an dem Entwurf sei, daß die Informationsrechte der Öffentlichkeit ausgebaut und die Klagemöglichkeit von Umweltverbänden kodifiziert werden sollen. Der Geschäftsführer des Deutschen Naturschutzrings, Helmut Röscheisen, bemängelte, daß der Aspekt der nachhaltigen Entwicklung zu kurz komme. beu
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen