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Zeitungen mit schlechter Konjunktur

■ Verleger beklagen Rückgänge bei Auflage und Anzeigen

Bonn (AP/rtr) – Die deutschen Zeitungsverleger müssen weiterhin Einbußen bei der Auflagenentwicklung und im Anzeigengeschäft verzeichnen. Nach durchschnittlich 20 Prozent Gewinnrückgang 1996 hoffen sie für dieses Jahr dennoch auf steigende Erträge.

Nach einem Minus von 4,4 Prozent im Anzeigengeschäft des ersten Halbjahres erwarte die Branche für das Weihnachtsgeschäft Zuwächse, sagte Volker Schulze, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger, gestern in Bonn. Die Auflagenhöhe der bundesdeutschen Zeitungen ging im zweiten Quartal 1997 um 2,5 Prozent zurück. Das entsprach 824.000 Exemplaren. Betroffen seien, so Schulze, die lokalen und regionalen Abonnementzeitungen, Kaufzeitungen, Sonntags- und Wochenzeitungen. Nur die überregionalen Blätter hätten bei der Auflagenhöhe mit 0,8 Prozent leicht zulegen können. Insgesamt liege die verkaufte Gesamtauflage der Zeitungen in Deutschland derzeit bei 31,7 Millionen Exemplaren pro Erscheinungstag.

Die Zeitungsverleger nahmen die Lage der Branche zum Anlaß, eine Mahnung in Richtung Politik auszusprechen. So wäre das bewährte System der Zeitungszustellung gefährdet, wenn die Sozialversicherungspflicht für Geringverdiener eingeführt würde. Auf die Verlage würden dadurch jährliche Belastungen von mehr als 100 Millionen Mark zukommen.

Mittlerweile haben in der Bundesrepublik rund 110 Zeitungen Online-Ausgaben gestartet. Damit habe sich die Zahl innerhalb eines Jahres verdoppelt, sagte der Multimedia-Beauftragte des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger, Hans-Joachim Fuhrmann.

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