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Kein Thomy-Erpresser festgenommen

■ Polizei nennt Bericht der NWZ „eine Ente“/ Zeitung bleibt dabei

Oldenburg/Frankfurt/M. Im Erpressungsfall Thomy/Nestle wurde nach Polizeiangaben kein Tatverdächtiger festgenommen. Der Sprecher der federführenden Frankfurter Polizei, Manfred Füllhardt, sagte: „Es gab nur Überprüfungen, aber keine Festnahmen“.

Die Oldenburger Nordwest-Zeitung hatte gestern berichtet, „ein Großaufgebot der Polizei“habe einen 43jährigen aus dem Raum Bremen/Oldenburg als mutmaßlichen Erpresser festgenommen. Die Zeitung, die sich auf nicht näher benannte Informationen berief, blieb jedoch weitgehend bei ihrer Darstellung: Die Polizei habe einen Hauptverdächtigen im Visier.

Der Chef der Frankfurter Kripo, Daschner, wies den Bericht zurück. „Das ist offensichtlich eine Ente.“Operative Fahndungen habe es im Norden nicht gegeben: „Da waren wir überhaupt nicht tätig.“Nach Angaben eines Polizeisprechers gingen nach der Veröffentlichung der Tonbänder mit der Erpresserstimme 750 Hinweise ein. 50 wurden inzwischen überprüft.

Der Nestle-Konzern wird seit Anfang '96 mit der Drohung erpreßt, Produkte zu vergiften. Im April '97 tauchten in zwei Supermärkten mit Zyanid vergiftete Lebensmittel auf. Nach einem letzten Erpresserschreiben im August wurden Thomy-Produkte in 56 Läden ausgetauscht. dpa/taz

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