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■ Bonn apartDoris Köpf, die neue Königin von Niedersachsen

Endlich ist es soweit: Doris Köpf ist unter der Haube. Unter großem Medienrummel feierte sie Mitte dieser Woche ihren Einstand als Reporterin bei dem Radiosender Hit-Radio Antenne und gab anläßlich dieses Ereignisses eine Pressekonferenz. Der taz gelang dank der Mitwirkung von Carl Bernstein, einst Reporter im Watergate-Skandal, ein Exklusiv-Interview mit der Umschwärmten.

taz: Frau Köpf, laut einer Umfrage der Sunday Times konnte die Hälfte der englischen Teenager die Frage nach der Nationalität von Königin Elizabeth nicht beantworten. Zehn Prozent hielten sie sogar für eine Deutsche. Können Sie sich ein ähnliches Schicksal vorstellen?

Doris Köpf: Viele kennen mich aus meiner Zeit in Bayern ja noch als Bayerin. Aber seitdem ich im VW-Land selbstverständlich einen Volkswagen fahre, weiß zumindest in Niedersachsen die ganze Welt, daß ich eine echte Norddeutsche bin.

Lech Walesa, der ehemalige Präsident Polens, hatte angekündigt, nach Ablauf seiner Präsidentschaft wieder in seinem alten Beruf als Elektromonteur arbeiten zu wollen. Sie haben Wort gehalten. Er nicht.

Wir in Niedersachsen stehen zu unserem Wort. Als moderne Frau reicht es mir nicht aus, den ganzen Tag mit Babysalbe und Jodtinktur parat zu stehen, weil sich Gerhard (Gerhard Schröder, die Red.) mal wieder bei einem Fahrradunfall verletzt haben könnte.

An Ihrem ersten Arbeitstag bei Hit-Radio Antenne haben Sie angekündigt: „Politik ist tabu. Das wäre für alle Beteiligten nicht gut.“ Welche Beteiligten meinen Sie?

Meine sechsjährige Tochter versteht noch nicht soviel von Politik und wenn Gerhard nach Hause kommt, will er nicht auch noch mit mir über Politik reden müssen.

Apropos Gerhard Schröder. Er hat ja in bezug auf die Niedersachsen-Wahl angekündigt: 2,0 ist 2,0. Verliert er mehr, dann sei es nun einmal vorbei mit der schönen Kanzler-Kandidatur.

Das ist ganz in meinem Sinne. Wenn Gerhard mehr als zwei Prozent der Stimmen verliert, werden wir eben auch nicht heiraten.

Ja, aber... Wen werden Sie denn dann...?

Prinzessin Diana ist auch erst nach ihrer Scheidung von Charles richtig populär geworden. Ich könnte mir vorstellen, eine Journalistin der Schmerzen zu werden.

Dazu wünschen wir Ihnen an dieser Stelle schon einmal viel Glück. Markus Franz

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