: Erste Tarifrunde eingeläutet
■ Der öffentliche Dienst verhandelt
Stuttgart (rtr) – Die Tarifverhandlungen für die rund drei Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst sind gestern in die erste Runde gegangen. Gewerkschaften und Arbeitgeber bekundeten zunächst ihre Bereitschaft, Maßnahmen für mehr Beschäftigung zu vereinbaren. Der ÖTV- Vorsitzende Herbert Mai sagte, durch eine Verkürzung der Arbeitszeit könnten Stellen gesichert oder neu geschaffen werden. Der Verhandlungsführer der Kommunen, Lothar Ruschmeier, erklärte, auch die Arbeitgeber seien an Beschäftigungssicherung interessiert, wollten aber auch ihre eigenen Vorstellungen einbringen. Er verwies dazu auf den Vorschlag der Arbeitgeber vom vorigen Sommer, über die Lohnfortzahlung für Kranke sowie über die Alterszusatzversorgung zu verhandeln.
Die Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr (ÖTV) und die Deutsche Angestellten-Gewerkschaft (DAG) fordern bei den Verhandlungen eine Verkürzung der Arbeitszeit ohne Eingriffe in die bestehenden Einkommen, die Einführung einer Altersteilzeitregelung und von Arbeitszeitkonten sowie den Abbau von Überstunden. Je nach Stand der Gespräche wollen die Gewerkschaften im Dezember ihre Lohnforderungen beschließen. Bei konkreten Vereinbarungen für mehr Beschäftigung sind die Gewerkschaften bereit, über geringere Lohnzuwächse zu verhandeln.
Mai rechnet mit schwierigen Verhandlungen, wenn die Arbeitgeber statt einer Arbeitszeitverkürzung sogar längere Arbeitszeiten sowie eine Absenkung der Einkommen wollen.
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