■ Chinesische Arbeiter demonstrieren: Ende der Bescheidenheit
Peking (AFP) – In Zentralchina hat die Polizei gewaltsam eine Kundgebung von tausend Arbeitern und Sympathisanten aufgelöst. Wie die in New York ansässige Menschenrechtsorganisation Human Rights in China (HRC) gestern mitteilte, verlangten die Demonstranten am Freitag in Zigong in der Provinz Sichuan höhere Löhne. Mehrere Demonstranten seien festgenommen worden, inzwischen aber wieder frei. Ein Polizeisprecher bestätigte die Demonstration, die sich seinen Angaben zufolge aber gegen ein Gerichtsurteil richtete, das mehrere staatliche Unternehmen für bankrott erklärte.
Laut HRC traten zunächst 300 Arbeiter der staatlichen Radiofabrik in Streik. Die Demonstranten hätten zuerst versucht, bei den Behörden Unterstützung zu bekommen. Als sie gar nicht erst angehört wurden, besetzten sie eine Straßenkreuzung. Später trieben 250 Polizisten die Menge auseinander. Dem Polizeisprecher zufolge waren die Demonstranten entlassene Arbeiter. Er wollte weder Zahlen nennen noch gewaltsame Zwischenfälle bestätigen. Die Stadtverwaltung hingegen bestritt die Proteste.
In Sichuan, der mit 100 Millionen Einwohnern bevölkerungsreichsten Provinz Chinas, gab es in den vergangenen Monaten wiederholt Unruhen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen