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Antifa demonstriert auf der Autobahn gegen Neonazis

■ Fast 500 Festnahmen von Linken und Rechtsradikalen nach mehreren Demonstrationsverboten in Thüringen

Saalfeld (taz) – Mit einem Großaufgebot setzte die Polizei am vergangenen Samstag das Verbot einer antifaschistischen Demonstration im thüringischen Saalfeld durch. Im benachbarten Rudolstadt wurde eine ebenfalls verbotene rechte Gegenaktion verhindert.

Beamte aus fünf Bundesländern nahmen nach Polizeiangaben in ganz Thüringen über 400 Linke und etwa 80 Rechtsradikale fest und stellten unzählige Platzverweise aus. 350 Antifaschisten aus Berlin blockierten für vier Stunden die Autobahn A9 Berlin–Nürnberg bei Eisenberg in beiden Richtungen, nachdem ihnen die Weiterfahrt verwehrt worden war. Die Demonstration sorgte für ein Verkehrschaos. Die Demonstranten wurden bis zum Sonntag abend in Unterbindungsgewahrsam genommen und teilweise in Schnellverfahren verurteilt. Obwohl auch alle Ersatzveranstaltungen verboten worden waren, demonstrierten in Erfurt, Jena und Leipzig über 1.000 Linke friedlich gegen das Demonstrationsverbot und gegen die Stadt Saalfeld. In der thüringischen Kreisstadt, die sich immer mehr zu einer rechten Hochburg entwickle, würden rechte Strukturen gefördert.

Bereits am Morgen hatte die Polizei bei einer Durchsuchung in Saalfeld 14 Linke festgenommen und ein Messer und Reizgas sichergestellt. Ebenfalls festgenommen und erst nach mehreren Stunden wieder freigelassen wurden drei Pressefotografen. In einem Treffpunkt der rechten Szene bei Saalfeld stellte die Polizei eine große Sammlung von Waffen sicher und nahm 68 Rechte fest. Dieter Neudorf

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