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Mit Anwohnerparken auf ich und Du

Anwohnerparken wurde in den 80er Jahren in vielen deutschen Kommunen mit dem Ziel eingerichtet, den Durchgangsverkehr aus den Innenstädten zu verbannen. Der knappe City-Parkraum sollte fortan für die Wohnbevölkerung gegen eine geringe Gebühr – je nach Stadt jährlich zwischen 33 (Frankfurt) und 100 Mark (Karlsruhe) – reserviert werden.

Während Großstädte wie Dortmund oder Köln dieses System mehr oder weniger flächendeckend ausgebaut haben, hinkt Hamburg mit derzeit fünf Anwohnerpark-Gebieten hinterher: Stellplätze nur für AnwohnerInnen wurden ab 1991 am Flughafen, rund um den Schaarmarkt, den Großneumarkt sowie auf der Cremon-Insel eingerichtet. Und seit Sommer 1997 auch auf St. Pauli nördlich der Reeperbahn.

70 Prozent der Parkplätze sind dort für Anwohner reserviert; der Rest auch für Auswärtige: Bis zu vier Mark kostet die Stunde. Zwischen 18 Uhr und 8 Uhr morgens sind fast alle Stellplätze den Anwohnern vorbehalten. Den Reeperbahn-Ausflüglern, Fußball-Fans und Theatertouristen keine Chance, so die Hoffnung. Leider gibt es am Stadtrand aber weder Parkhäuser noch Shuttle-Busse in die Innenstadt, die den auswärtigen Verkehr abfangen könnten. So verlagern sich die Parker bloß in Straßen jenseits der Anwohnerparkgrenzen.

Für 60 Mark jährlich vergibt das Einwohneramt in der Wohlwillstraße Parkausweise, auf denen das Auto-Kennzeichen vermerkt ist. Ein Rechtsanspruch auf einen Parkplatz besteht nicht – er wäre auch kaum umzusetzen: 800 Plätzen stehen 2000 Parkraumsuchende gegenüber. Gewerbetreibende können bei der Polizei in der Lerchen- und der Davidstraße Ausnahmegenehmigungen beantragen. Besucher-Ausweise, bis zu zwei Wochen gültig, gibt's kostenlos. Aus Datenschutzgründen werden weder Kennzeichen noch Namen registriert. hh

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