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Einigung über Hansetor-Sanierung

■ Interhomes zahlt an Hauskäufer / Bodenaustausch 1998

Ein guter Teil der Anwohner im Hansetor-Viertel in Bremen-Hemelingen, die Baufirma Interhomes und die Stadtgemeinde haben sich nach langen zähen Verhandlungen auf einen Kompromiß über die Sanierung des verseuchten Bodens geeinigt. Auf Kosten von Interhomes soll danach in den belasteten Gärten der Boden zum Teil bis zu vier Meter Tiefe ausgehoben werden (Kosten: ca. 1,5 Millionen Mark); die Stadtgemeinde bezahlt die Kosten für die Gutachten (800.000 Mark) und die Grundwassersanierung, die aber erst nach dem Jahre 1999 beginnen soll. Mit 39 Hausbesitzern hat Interhomes zudem, wie der Firmenvertreter und frühere Innensenator Peter Sakuth andeutete, direkte Vereinbarungen geschlossen, in denen die Hausbesitzer gegen Zahlung einer nicht genannten Summe auf alle weiteren möglichen Rechtsansprüche gegen ihre Baufirma verzichten. Insgesamt über 7 Millionen wären die Forderungen der 73 Parteien gewesen, erklärte Sakuth. Was die Baufirma schlußendlich zahlen wird, wird sich zwischen einer und zwei Millionen Mark bewegen. Sakuth wollte diese Zahlungen weder „Schuldanerkenntnisse“noch Schweigegeld“genannt wissen: „Wir sind nicht Zustandsstörer“, beharrte Sakuth. Wenn Interhomes dennoch zahlen würde, dann nur, „um die Wogen zu glätten“. Interhomes übernimmt deshalb auch die Rechtsanwaltskosten der Bewohner.

Mit der erreichten Verständigung verzichten alle Seiten auf die Geltendmachung rechtlicher Ansprüche; es wird erwartet, daß die anderen betroffenen Anwohner, die meist weniger betroffen sind von den Verseuchungen und daher weniger Geld von Interhomes angeboten bekommen haben, sich dem vereinbarten Kompromiß anschließen. Die Frage, wer verantwortlich dafür ist, daß Anfang der 90er Jahre Interhomes seine Siedlung auf vergiftetem Boden errichtete, wird damit auch nicht weiter aufgeklärt.

Auf dieser Grundlage sollen nun die Ausschreibungen für die Bodensanierung, die von den Bremer Entsorgungsbetrieben (BEB) organisiert werden, stattfinden. Im Februar 1998 würden dann die Bagger kommen und in den kontaminierten Flächen den Boden ausheben. Bis zum Sommer sollen die Gärten nach den Vorstellungen der Anwohner wieder gestaltet sein.

Nur Gartenpumpen dürfen nach wie vor nicht in den Boden geschlagen werden; denn die Grundwasser-Verseuchung besteht nach wie vor. Das soll Thema weiterer Untersuchungen sein, bevor über die Sanierung nachgedacht wird. K.W.

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