: Guatemala - die mächtigste Bank im Land gehört den Militärs
Nach dem Friedensvertrag vom Dezember letzten Jahres muß die Armee deutlich reduziert werden – ein Drittel des vormals 48.000 Mann starken Heeres soll zurück ins Zivilleben. Das „Instituto de Previsión Militar“, wie auch in Guatemala die Rentenkasse der Streitkräfte heißt, hat sich vor allem im Finanzsektor breitgemacht. Die Uniformierten kontrollieren eine Bank, zwei Kreditinstitute und zwei Versicherungsunternehmen. Mit der Chemiefabrik Maya Quimicos S.A. ist lediglich eine größere Investition in Industriebetriebe bekannt.
Das wichtigste Instrument der militärischen Wirtschaftsmacht ist die „Banco del Ejército“ (Bank des Heeres), die größte Immobilienbesitzerin unter den guatemaltekischen Banken. Kredite vergibt diese Bank vorwiegend an Militärs, die sich aus dem aktiven Dienst zurückziehen, und zwar bevorzugt für Investitionen in Maquila-Betrieben. Diese Schwitzbuden der textil- und metallverarbeitenden Industrie, vor allem wegen Verletzungen von Arbeiterrechten berüchtigt, sind von Unternehmen aus Süd-Korea und Taiwan ins Land gebracht worden. Heute machen guatemaltekische Offiziere im Ruhestand den Asiaten Konkurrenz.
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