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Tod nach Wodka-Party in Tenever

■ 42jähriges Opfer angeblich wegen Beleidigung erschlagen

Die Bremer Kriminalpolizei hat den Tod des 42jährigen Waldemar K. nach eigenen Angaben weitgehend aufgeklärt. Tatverdächtig sind zwei 18 und 19 Jahre alte Rußlanddeutsche und eine 18jährige Frau, die ebenfalls aus Rußland stammt. Nach Angaben von Kriminalhauptkommissar Jochen Musch wurde Waldemar K. am vergangenen Samstag in einem Hochhaus in der Neuwieder Straße offensichtlich mit Fußtritten gegen den Kopf umgebracht.

Wie berichtet, hatte ein Hausbewohner Waldemar K. gegen sechs Uhr morgens in einer Blutlache im fünften Stock des Hauses gefunden. Unklar ist noch, ob das Opfer zusätzlich beraubt wurde. Waldemar K. soll mehrere tausend Mark in bar besessen haben, die zur Zeit verschwunden sind.

Nach ersten Ermittlungen haben sich die drei Täter und das Opfer in der Wohnung eines 23jährigen Deutsch-Russen und dessen 28jähriger Freundin bei einer Geburtstagsfeier getroffen. Aussagen zufolge ist es dabei zu einer Rangelei gekommen, weil Waldemar K. die 18jährige junge Frau bei einem früheren Treffen beleidigt haben soll. Die Auseinandersetzung wurde dann offenbar vor der Wohnungstür fortgesetzt. Die Polizei geht wegen eindeutiger Blutspuren davon aus, daß das Opfer anschließend im Treppenhaus des sechsten Stocks erschlagen und in die fünfte Etage geschleift wurde. Der 19jährige Tatverdächtige wurde später von Zeugen „blutbespritzt gesehen“, so Kommissar Musch.

Sowohl das Opfer als auch die drei Tatverdächtigen waren zum Todeszeitpunkt teilweise erheblich betrunken. Wie Waldemar K. die fünf Rußlanddeutschen kennengelernt und wie er auf die Geburtstagsfeier gekommen ist, steht zur Zeit noch nicht fest. Zudem gestalten sich die Verhöre kompliziert, weil die Beschuldigten kaum deutsch sprechen. Der 19jährige Mann ist erst seit fünf Monaten in Deutschland, die zwei anderen seit zwei sowie vier Jahren. Ob Haftbefehl erlassen wird, stand bis Redaktionsschluß noch nicht fest. Jeti

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