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Lehrer sollen freiwillig mehr arbeiten

■ Freiwillige Arbeitszeitkonten in Niedersachsen vereinbart

Hannover. Mit freiwilliger Mehrarbeit der Lehrkräfte will das Land Niedersachsen die Unterrichtsversorgung trotz steigender Schülerzahlen und leerer Kassen sichern. Die SPD-Landesregierung und die Gewerkschaften haben sich nach Angaben der Staatskanzlei gestern auf ein Modell für freiwillige Arbeitszeitkonten geeinigt. Sollten sich daran genügend Lehrkräfte beteiligen, werde die Landesregierung auf die ursprünglich geplante Pflichtregelung verzichten, teilte Regierungssprecher Michael Jürdens in Hannover mit.

Das Modell sieht vor, daß sich Lehrkräfte verpflichten können, zehn Jahre lang unentgeltlich eine oder mehrere Schulstunden pro Woche zusätzlich zu erteilen. Diese Stunden sollen ihnen auf einem Arbeitszeitkonto gutgeschrieben und später durch Freizeit ausgeglichen werden. Die Landesregierung geht davon aus, daß sich von den rund 50.000 in Frage kommenden Lehrern so viele beteiligen werden, daß wöchentlich 17.000 zusätzliche Schulstunden zustande kommen. Dies entspräche zwischen 600 und 700 Lehrerstellen. Sollte dies nicht der Fall sein, würden die Arbeitszeitkonten – wie ursprünglich geplant – zum August kommenden Jahres verpflichtend eingeführt. Das war bei den Gewerkschaften auf starke Ablehnung gestoßen.

dpa

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