Zur Polizei: Kontrolliertes Heroin
■ Polizeigewerkschaft fordert Versuch
Hannover. Die Gewerkschaft der Polizei Niedersachsen (GdP) fordert einen Modell-Versuch zur Abgabe von Heroin an Schwerstabhängige. Wie die Polizeigewerkschaft gestern in Hannover mitteilte, habe diese Forderung der 26. Landesdelegiertentag der GdP in Hameln (28.-30. Oktober) „mit überwältigender Mehrheit“beschlossen.
Die in den letzten 20 Jahren laut GdP um 360 Prozent gestiegene Zahl der Rauschgiftdelikte und in den letzten zehn Jahren verdreifachte Zahl der Erstkonsumenten harter Drogen zeige: Trotz ständiger polizeilicher Maßnahmen seien keine wesentlichen Erfolge in der Drogenpolitik zu verzeichnen.
„Klassische Methoden“zur Bekämpfung des Drogenproblems reichten daher allein nicht mehr aus, finden die Polizeigewerkschaftler. Aus diesem Grund müßten „vielleicht auch ungeliebte und bisher unvorstellbare Wege in der Bekämpfung der Drogenkriminalität“gegangen werden, um so unter anderem „eine Reduzierung der Beschaffungskriminalität wie Diebstahl, Raub und Prostitution“zu erreichen.
Nach Angaben der GdP werden in der gesamten Bundesrepublik jährlich 30 bis 50 Tonnen harter Drogen konsumiert. Davon stelle die Polizei aber nur zwischen drei und zehn Prozent sicher. dpa
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