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Rap gegen Gebühr

■ StudentInnen leiten Aktionswoche gegen Studiengebühren ein / Aufruf zum Streik

Im Kampf gegen die Einschreibegebühren haben sich Hochschule und Universität zusammengeschlossen. 70 hochgradig motivierte StudentInnen sowie VertreterInnen der Bremer Landes-Asten drängten sich gestern bereits beim ersten Plenum. Das Ziel der AktivistInnen: Mit einer Aktionswoche die träge Masse der Studis aufzurütteln gegen die drohende Verschlechterung ihrer Situation. Anlaß ist die in Bremen geplante Einführung von Einschreibegebühren von 100 Mark pro Semester.

Die Normalo-Studenten reagieren unterschiedlich auf den Ernst der Lage. Eine Blitzumfrage in der Cafeteria ergab die Tendenz humorvoll bis verärgert:„Ja, dann laß' uns mal ranhalten und sparen“, munterten sich zwei Studentinnen aus dem fünften Semester gegenseitig auf. Eine andere meinte angesichts drohender Einschreibegebühren von 100 Mark weniger begeistert: „Ich muß sagen, daß hier so langsam amerikanische Verhältnisse Einzug halten. Bald können nur noch finanziell Bessergestellte studieren.“

Doch nicht alles, was aus Amerika kommt, muß schlecht sein. Denn die Ankündigung einer Ur-amerikanischen Kunstform sorgte gestern für Begeisterung im Plenum der AktivistInnen. Am kommenden Mittwoch zwischen 11 und 12 Uhr wird an der Bremer Universität gegen die Einschreibegebühren gerappt. Reyhan Sahin studiert Philosophie und Linguistik im ersten Semester und kann ihre Message auf vier Sprachen rüberbringen.

Neben Protest-Kunst steht auch Politik auf dem Programm der Aktionswoche: So soll in mehreren Vollversammlungen eine Resolution gegen die Einschreibegebühren diskutiert und verabschiedet werden. Außerdem rufen die Asten zu einem Warnstreik auf. Am Donnerstag ist Demo in der Innenstadt.

Die VertreterInnen der ausländischen Studierenden wiesen auf die zunehmend schwierige Situation für nicht EG-StudentInnen hin. Arbeitsverbote hinderten sie am Geld verdienen, gleichzeitig müßten sie ihr Studium in einer vorgegebenen Regelstudienzeit beenden, in der Heimat erworbene Studienleistungen würden oft nicht anerkannt.

Offiziell allerdings gibt es die von den StudentInnen ausgemachte Gefahr einer Studiengebühr überhaupt nicht. Erika Huxhold, Pressesprecherin der Wissenschaftssenatorin Bringfriede Kahrs (SPD), spricht nämlich allenfalls von einer Einschreibegebühr.

gef/orc

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