: Schwarzbaden strafbar
■ Strafantrag gegen Besetzer des Stadtbades in Prenzlauer Berg. Heute Gespräche im Senat
„Wir gehen aus dem Stadtbad nicht raus“, gibt sich der PDS-Abgeordnete Bernt Holtfreter kämpferisch. Der Mitstreiter der Bürgerinitiative „Stadtbad“ in Prenzlauer Berg reagierte damit gestern auf die Ankündigung der Berliner Bäderbetriebe (BBB), notfalls mit rechtlichen Mitteln gegen die Besetzung und Ausstellung „Fluten 2“ vorzugehen. Der Vorstandsvorsitzende der BBB, Günter Kube, zeigte sich verärgert über die Vorgehensweise „mancher Leute, die sich das Recht so auslegen, wie sie es brauchen“. Er hat inzwischen Anzeige und Strafantrag gegen Holtfreter gestellt. Über die Zukunft des Bades wollen heute bei der Senatssitzung Schulsenatorin Ingrid Stahmer (SPD) und Kultursenator Peter Radunski (CDU) sprechen. Seit 1987 ist das Bad ungenutzt. Nur die nötigsten Maßnahmen wie das Beheizen sollten das Gebäude vor dem Verfall bewahren. Inzwischen wollen sich die BBB von dem Gebäude trennen – in das Haus wird nichts mehr investiert. Während die Bäderbetriebe den Besetzern vorwerfen, durch ihre Aktion das Haus zu beschädigen, zeigt das Engagement der Bürgerinitiative Erfolg: die Hessische Landesbank ist als Investor für die 25 Millionen Mark teure Sanierung gewonnen worden. Der Wille zur Investition ist aber zeitlich begrenzt. Noch 1998 müssen die Bauarbeiten beginnen, sonst läuft das Sonderprogramm der Bundesregierung ab, das Abschreibungen von 40 Prozent gewährt. Alexander Eschment
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