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Coca-Cola nach Bremerhaven?

■ Harte Verhandlungen um staatliche Subventionen bei Space- und Ocean-Park bedSubventionen

Ende dieses Monats soll die überarbeitete Konzeption für Space- und Ocean-Park fertig sein, bis Ende des Jahres soll die Finanzierung der ca. zwei Milliarden Mark aus öffentlichen Kassen und privaten Investitionen stehen, vor zehn Tagen sollten der Projekt-Planer von der Köllmann-GmbH dem Bremer Senat eine „Bankenerklärung“vorlegen, die deutlich machen sollte, ob die noch im Sommer vorherrschende Skepsis der Deutschen Bank überwunden sei. Das, was Köllmann vorgelegt hat, werde „geprüft“, verlautet aus dem Bremer Wirtschaftsressort, mehr nicht – offenbar ist es prüfungsbedürftig.

In diese Phase der komplizierten Verhandlungen und des Nervenkrieges um die Frage, wieviel öffentliche Subvention die Betreiber durchsetzen könne, an welcher Stelle das Land es sich leisten kann, „bis hierher und nicht weiter“zu sagen, platzen gezielte Indiskretionen. Coca-Cola könne sich vorstellen, im Ocean-Park einen Fast-food-Garten zu betreiben, wußte die Welt am Montag zu berichten, und auf dem Bremer Space-Park-Gelände würde die Bochumer Tarm-Gruppe, die große Erfahrung in Light-show-Technologien hat, gern für eine „Multifunktionshalle“die Technik liefern, wenn ein „Platzhirsch“dort eine derartige Halle betrieben würde. Möglicherweise würde die Tarm-Gruppe sogar selbst die Halle betreiben ...

Während die Stadtväter von Bremerhaven noch keine Idee haben, wie sie den „Bremerhavener Anteil“an der 600-Millionen-Subvention für den Space-Park darstellen können, hat der erfahrene projekt-Manager selbst mit einem Coup für sich in der Bremerhavener Öffentlichkeit entscheidende Punkte gesammelt. Ohne Auftrag hat er neue Pläne für den Zoo am Meer gemacht, die er der Stadt Bremerhaven „schenkt“, wie er gönnerhaft sagte. Die alte Planung sei „von gestern“.

Für eine sechsstellige Summe haben kanadische Architekten eine Konzeption „Zoo am Meer“entwickelt, die alle Bremerhavener Politik-Fraktionen spontan überzeugt hat. Kernidee: der „Zoo am Meer“soll seine Fläche auf die Tierarten, die etwas mit der Grenze von Wasser und Land zu tun haben, konzentrieren. Fische fehlen in diesem Konzept und auch die Steppentiere.

Der Publikumsrenner „Schimpansen“könnte dann direkt Köllmanns Ocean-Park für Familien attraktiver machen ...

Für die Wassertiere sehen die neuen Pläne bis zufünf Meter tiefe Gehege vor, die zum Teil mit Glaswänden auch Unterwasser-Beobachtungen erlauben sollen: Eisbären, Walrosse, Seehunde, Pinguine, Biber u.s.w., ja sogar japanische Makaken-Affen, die ihre Nahrung im Wasser zu waschen gelernt haben.

Nur mit Mühe konnten Bremerhavens Politiker vergangene Woche darauf bestehen, eine Entscheidung könne erst nach detaillierten Kostenberechnungen getroffen werden. Der aus Wiesbaden angereiste Chef Jürg Köllmann hatte wieder einmal lapidar gesagt, „wenn es nicht ausreichend Freunde“für das Konzept gebe, dann könne er es auch andernorts realisieren. Woraufhin Oberbürgermeister Manfred Richter eilends in einem Offenen Brief an die Bremerhavener Bevölkerung mitteilte, er könne sich nicht vorstellen, daß das Projekt Ocean-Park an Bremerhaven scheitere...

Der Zeitdruck ist dabei so enorm, daß die Grundsatzentscheidung womöglich doch fallen wird, bevor die Details geklärt sind. Wenn bis Ende Januar 1998 nicht entschieden ist, dann reicht die Zeit bis zur Expo 2000 nicht mehr, und Space- wie Ocean-Park gelten als gescheitert, haben das Land Bremen und Köllmann in ihrem Vertrag festgelegt. K.W.

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