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120 Festnahmen bei Straßenschlachten in Brüssel

■ In der belgischen Hauptstadt gehen die Proteste jugendlicher Einwanderer weiter

Brüssel (rtr/AFP/dpa) – Bei einer Demonstration gegen die Erschießung eines mutmaßlichen Drogenhändlers durch die Polizei ist es am Sonntag in Brüssel zu erneuten Ausschreitungen gekommen. Etwa 1.500 meist jugendliche Einwanderer versammelten sich in der Innenstadt, um gegen das Vorgehen der Polizei zu protestieren. Noch während der Demonstration, die als Gedenkmarsch angekündigt war, bewarfen Demonstranten Polizisten mit Pflastersteinen und schlugen Schaufenster ein. Ein Auto wurde in Brand gesteckt.

Die Demonstration hatte im Stadtteil Schaarbek begonnen und sollte bis nach Anderlecht führen. Daran wurden die Teilnehmer jedoch von den Beamten gehindert. Die Polizei nahm nach eigenen Angaben 120 Demonstranten vorläufig fest. Der mutmaßliche Drogenhändler, ein 24jähriger Marokkaner, war am Freitag von Polizisten erschossen worden. Bereits am Freitag- und Samstagabend war es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen gekommen.

Unterdessen gaben die beteiligten Polizisten an, der Marokkaner habe sie mit seinem Auto gerammt, als sie ihn festnehmen wollten. Einwanderer berichteten jedoch im Fernsehen, der Marokkaner habe sich bereits ergeben, als die Schüsse fielen. Die belgische Regierung sagte eine Untersuchung des Vorfalls zu.

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