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Konzept wider den Speckgürtel

■ Berliner Architekten gewannen Bauwettbewerb für „Bauausstellung 1999“. 1.600 Wohneinheiten sollen errichtet werden, um die Abwanderung ins Umland zu stoppen

Ein Berliner Team unter Leitung des Architekten Helge Sypereck hat den europaweiten Wettbewerb für die Bauausstellung 1999 im Norden Berlins gewonnen. Wie die Bauverwaltung gestern bei der Präsentation bekanntgab, sollen im Erschließungsgebiet „Elisabethaue“ Wohnungen im Grünen entwickelt werden, um der Abwanderung ins brandenburgische Umland entgegenzuwirken. Insgesamt 1.600 preiswerte Eigenheime sollen so im äußeren Stadtgebiet bereitgestellt werden.

Unter dem Motto der Bauausstellung, „Wohnen im Eigentum – ein Haus im Garten“, sollen jetzt neben vier weiteren Objekten bis zum Jahr 1999 unter der Leitung Syperecks die ersten 400 Eigenheime von verschiedenen Architekten gebaut werden, wie Senatsbaudirektorin Barbara Jakubeit erklärte.

Jakubeit nannte das Projekt einen Nachweis dafür, „daß die Kombination aus urbaner Wohnqualität und eigenem Heim im Grünen zu erschwinglichen Kosten kein realitätsferner Widerspruch ist“. Es gehe nun darum, neue Wege des günstigen und flächensparenden Bauens zu beschreiten und schlüsselfertige Eigenheime bereits ab 300.000 Mark anzubieten. Geplant sind Reihen-, Doppel- und Einzelhäuser, die in „ressourcenschonender Bauweise“ errichtet werden: Schrägdächer, auf denen künftige Investoren Sonnenkollektoren anlegen können, und zur Wärmedämmung nach Norden hin „weitgehend geschlossene Häuserfronten“.

Bauherren der Ausstellung sind nun neben den beteiligten Bezirken Weißenseee und Pankow die Bau- sowie die Stadtentwicklungsverwaltung zusammen mit der Berliner Landesentwicklungsgesellschaft. Rund 700 Millionen Mark, schätzt man derzeit in der Gründungsgesellschaft der Landesbank Berlin, müssen die Bauherren in das in „vielen kleinen Bauschritten geplante Projekt“ stecken.

Das städtebauliche Konzept für die Neubausiedlung sieht nun nach den Plänen Syperecks eine Aufteilung der Siedlung in 16 von Grünzügen untergliederte Baufelder vor. Durch die Anlage sollen zwei Alleen führen. 90 Prozent der Häuser haben nach Süden angelegte Gärten und sind um Gartenhöfe gruppiert. Bis zu Beginn der Bauausstellung hoffen die Bauherren, bereits den Großteil der 400 ersten Wohnungen verkauft zu haben. Tilman Weber

Die Wettbewerbsarbeiten können im Jannowitz-Center, Brückenstraße 6, besichtigt werden: bis 26. November, montags bis freitags von 10 bis 18 Uhr, samstags von 13 bis 18 Uhr.

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