piwik no script img

Späte Rauchzeichen aus der Senatskanzlei

■ Parlament wählt heute Ehrhart Körting zum SPD-Justizsenator

Das Parlament wird heute den Rechtsanwalt Ehrhart Körting zum neuen SPD-Justizsenator wählen. Der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen (CDU) übermittelte gestern am frühen Abend ein Schreiben an Parlamentspräsident Herwig Haase, in dem er den SPD-Politiker als Senator vorschlägt. Am Nachmittag hatte er ein Gespräch mit dem 55jährigen Rechtsanwalt geführt.

Die Tatsache, daß die Entscheidung Diepgens erst am Abend fiel, hatte gestern zu Spekulationen geführt, ob er die Gelegenheit nutzen würde, den amtsmüden Wirtschaftssenator Elmar Pieroth (CDU) endlich abzulösen. Aus der Senatskanzlei wurde dies aber als absurd zurückgewiesen.

Körting wird sich heute mittag noch vor Beginn der Parlamentssitzung bei der CDU-Fraktion vorstellen. Auch die Grünen und die PDS hatten zu diesem Zweck gestern vorsorglich Sondersitzungen ihrer Fraktionen anberaumt.

In der CDU-Fraktion war der Personalvorschlag der SPD „relativ neutral“ aufgenommen worden, sagte Pressesprecher Markus Kaufmann. Fraktionschef Klaus Rüdiger Landowsky hatte erklärt, er wolle die Wahl Körtings unterstützen.

Der neue Justizsenator wird in geheimer Wahl bestimmt. Anschließend liest Parlamentspräsident Haase die Eidesformel vor: „Ich schwöre, mein Amt gerecht und unparteiisch, getreu der Verfassung und den Gesetzen zu führen und meine ganze Kraft dem Wohle des Volkes zu widmen.“ Mit „Ich schwöre es“ wird Körting den Amtseid leisten. Haase wird Körting dann die Ernennungsurkunde überreichen. Danach kann er gleich auf der Senatorenbank Platz nehmen. Dorothee Winden

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen