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Die Wirtschaft wächst – die Jobs schwinden

■ Die Fünf Weisen sagen Rekordarbeitslosigkeit im Winter voraus

Bonn (AFP/dpa) – Trotz einer Belebung der Konjunktur wird die Arbeitslosigkeit nach Einschätzung der Wirtschaftssachverständigen auch im kommenden Jahr vorerst weiter ansteigen. In dem gestern in Bonn bekanntgewordenen Jahresgutachten der Fünf Wirtschaftsweisen heißt es, bei der Arbeitslosenrate würden „voraussichtlich in den Wintermonaten neue Höchststände zu verzeichnen sein“. Für 1998 erwarten sie eine durchschnittliche Arbeitslosenrate von 11,6 Prozent nach 11,4 Prozent in diesem Jahr. Erst in der zweiten Jahreshälfte werde der Jobabbau gestoppt.

Die Fünf Weisen erwarten für das laufende Jahr ein reales Wirtschaftswachstum von 2,5 Prozent, das sich im nächsten Jahr auf 3 Prozent beschleunigen wird. Ungünstiger als im Westen sind die Wachstumsaussichten der ostdeutschen Wirtschaft. Sie wächst in diesem Jahr mit einem Plus von 2 Prozent erstmals seit der Vereinigung weniger stark als die in Westdeutschland und soll auch 1998 nur 2,25 Prozent erreichen. Hauptstütze des Wachstums bleiben die Exporte, die dem Bericht zufolge in diesem Jahr um 10,5 Prozent zulegen und im nächsten Jahr um 9,25 Prozent. Dagegen wird die Binnennachfrage 1997 nur um 1 und 1998 um 1,5 Prozent zulegen.

Harte Kritik üben die Wirtschaftsweisen an der öffentlichen Finanzpolitik, die starke Belastungen für die Konjunktur zu verantworten habe. Sie sei „orientierungslos“ in der Durchführung, eine Steuerreform sei dringend vonnöten. Von den Tarifpartnern fordern sie, den Weg moderater Lohnerhöhungen noch „über mehrere Jahre“ hinweg weiterzugehen.Kommentar Seite 12

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