■ Zur Person: Bombenbetrüger?
Der ehemalige Bremer Sprengmeister Harry W. muß sich von heute an vor dem Bremer Landgericht wegen Betrugs und Bestechlichkeit verantworten. Ihm wird vorgeworfen, von 1991 bis 1993 überhöhte Rechnungen der Bremer Kampfmittelbesei-tigungs GmbH (BKB) abgezeichnet zu haben. Gemeinschaftlich mit dem ebenfalls angeklagten Geschäftsführer der BKB soll er sich in 115 Fällen des Betruges und in 90 Fällen der Untreue strafbar gemacht haben. Der Schaden wird auf rund zwei Millionen Mark geschätzt. Harry W. war zehn Jahre Sprengmeister in Bremen und entschärfte 1.000 Bomben, Granaten und andere Sprengkörper. Im März 1994 hatte die Staatsanwaltschaft ihre Ermittlungen aufgenommen. dpaDmals hieß es, die Staatsanwaltschaft habe „aus dem Polizeihaus“Informationen erhalten, wonach der Sprengmeister der BKB Aufträge zugeschanzt und Abrechnungen für nicht erbrachte Leistungen abgezeichnet haben soll. Der Polizeipräsident verfügte daraufhin, daß Harry W. „wegen der psychischen Belastung“zunächst keine schwierigen Entschärfungen mehr selbst vornehmen dürfe. Später wurde er vom Dienst suspendiert. dpa/lni ja am
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