Kommentar: Kirche als Vorbild?
■ Arbeit muß solidarisch verteilt werden
Der evangelischen Kirche geht das Geld aus. Weil die Schäfchen sich abwenden, sprudelt die Kirchensteuer immer spärlicher. Nun greifen die Gottesmänner und -frauen in der Leitung der Bremischen Evangelischen Kirche zum Äußersten. Betriebsbedingte Kündigungen sind nicht zu verhindern, so die Kirchenoberen. Wirklich nicht? Ist tatsächlich kein anderer Weg möglich als wie geplant KirchenmitarbeiterInnen auf die Straße zu setzen?
1.500 Menschen beschäftigt die evangelische Kirche in Bremen. Darunter sind Pastoren, Kirchenmusiker, Kita-Leiterinnen und andere Leute, die durchaus nicht zu den Armen in unserer Stadt zählen. Da sollte es doch möglich sein, die vorhandene Arbeit zu verteilen und im Gegenzug auf Einkommen zu verzichten.
Viel wird debattiert über die solidarische Umverteilung von Arbeit in einer Gesellschaft, die immer mehr in Workaholics und Arbeitslose zerfällt. Die Kirche hat eine besondere Verantwortung. Sie kann Modell werden für andere nicht profitorientierte Organisationen, die ebenfalls unter Geldnot leiden: Wo sonst als in der Kirche ließe sich die Solidarität der KollegInnen eher einklagen? Wo sonst wird das Teilen als christliche Lebenshaltung gerne verkündet? Es wäre schlimm, wenn die Bremische Evangelische Kirche handeln würde wie jeder x-beliebige Großbetrieb und in schlechten Zeiten ihre Angestellten kaltherzig auf die Straße setzt. Joachim Fahrun
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