: AKWs krebsfrei
■ Bonner Studie erklärt Atommeiler für gesundheitlich unbedenklich
Von deutschen Atomkraftwerken geht kein erhöhtes und zusätzliches Krebsrisiko für Kinder aus. Das ist das Ergebnis einer Studie, die das Bundesumweltministerium gestern in Bonn vorstellte. Damit sei wissenschaftlich untermauert, daß in der Nähe von Atommeilern „kein erhöhtes Krebsrisiko auftritt“, stellte Ministerin Angela Merkel (CDU) zum Wohlgefallen der Atomindustrie fest. Weitere Untersuchungen seien nun nicht mehr notwendig.
„Wir sehen keinen Anlaß, unsere Arbeiten einzustellen“, konterte das Kieler Energieministerium gestern. „Bonn versucht, Druck zu machen“, vermutete Staatssekretär Wilfried Voigt (Die Grünen). Das werde seine Landesregierung aber nicht daran hindern, die bereits beauftragten strahlenbiologischen und anlagentechnischen Gutachten im Umfeld des Atommeilers Krümmel durchführen zu lassen. Auch die Fallkontrollstudie, die die Ursachen für die ungewöhnlich hohe Zahl kindlicher Leukämieerkrankungen im Fünf-Kilometer-Radius um den Reaktor erforschen soll, werde beendet, erklärte das Kieler Umweltministerium.
Tatsächlich fielen die Krümmel-Ergebnisse bundesweit aus dem Rahmen, räumte auch Professor Jörg Michaelis ein, der die epidemiologische Studie an der Universität Mainz leitete. Doch seien die Blutkrebserkrankungen nicht zwingend auf die Anlage zurückzuführen. Es gebe in Deutschland an mehreren Orten solche Auffälligkeiten, so daß auch andere Faktoren wie Schwächung des Immunsystems, chemische Pflanzenschutzmittel oder elektromagnetische Felder in Betracht kämen. lno/hh
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen