piwik no script img

Schleich di, „Tschetnik“!

■ Der neoserbische Skispringer Goldberger verliert die österreichische Staatsbürgerschaft

Wien (dpa) – Der österreichische Skispringer Andreas Goldberger (25), der am Wochenende die jugoslawische Staatsbürgerschaft angenommen hatte, hat seinen österreichischen Paß verloren. „Er ist kein Österreicher mehr“ und „mit einem österreichischen Paß illegal eingereist“, berichtete der zuständige oberösterreichische Landesrat (Minister) Christoph Leitl gestern im Radio (ORF). Goldberger habe mit der Annahme der jugoslawischen Staatsbürgerschaft automatisch den österreichischen Paß verloren.

Zu der von Goldberger angestrebten Doppelstaatsbürgerschaft äußerte sich der Minister sehr zurückhaltend. Eine eventuelle „Wiedereinbürgerung“ Goldbergers sei jetzt Sache der Bundesregierung. Der ehemalige Skiheld, der gestern keinen Kommentar abgeben wollte, müsse sich auch um eine Aufenthaltsgenehmigung bemühen.

Die österreichischen Zeitungen zeigten sich gestern empört über den „Serben“ Goldberger. „Vom Rotbäckchen zum Tschetnik, unfaßbar!“, schrieb die konservative Tageszeitung Die Presse“. Goldberger sagte, er habe nicht gewußt, daß er in Belgrad die Finger zum Siegeszeichen der nationalistischen serbischen Tschetnik- Kampfverbände gehoben habe.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen