: Unterm Strich
Die Ranküne um Brechts Erbe wird um ein Kapitel ergänzt. Die Erben von Brechts Mitarbeiterin Elisabeth Hauptmann fordern eine Beteiligung an Brechts Urheberrechten. Der Hamburger Anwalt Tim Burkert drohte einen Urheberrechtsstreit an. Elisabeth Hauptmann habe Arbeiten Brechts „teilweise oder überwiegend“ selbst verfaßt. Burkert hat den Suhrkamp-Verlag sowie die Vertreterin der Brecht-Erben, Barbara Brecht-Schall, aufgefordert, Auskunft über Tantiemenkonten zu geben. „Wir wollen Auskunft über sämtliche seit dem Tod von Frau Hauptmann im Jahr 1973 erzielten Honorare, die sich auf Urheberrechte von Frau Hauptmann an Texten und Stücken Brechts beziehen“, sagte Burkert. Der amerikanische Literaturwissenschaftler John Fuegi hatte in seinem 1994 erschienenem Buch „Brecht & Co.“ (die deutsche Ausgabe ist in der Europäischen Verlagsanstalt erschienen) von einer Hauptautorschaft Elisabeth Hauptmanns an Brecht-Werken wie der „Dreigroschenoper“,
der „Heiligen Johanna der Schlachthöfe“ und den „Lehrstücken“ gesprochen. Brecht selbst vertrat Zeit seines Lebens die Auffassung, daß man in Fragen des geistigen Eigentums nicht so pingelig sein soll. Darunter wollen seine Erben teilweise oder überwiegend aber nun nicht leiden.
Derlei Sorgen scheint Friedrich Nietzsches Nachfahrenschaft nicht zu haben. Eine Datenbank zu seinem Leben, Werk und Wirkung soll zum Jahreswechsel ins Internet gestellt werden. Dadurch könnten bereits bestehende Kontakte zu weltweit tätigen Forschern gefestigt werden, erläuterte ein Mitarbeiter der Stiftung Weimarer Klassik. Im Jahr 2000 wird Nietzsches 100. Todestag begangen.
Der amerikanische Dirigent James Levine hat das Vertragsangebot als neuer Chef der Münchner Philharmoniker akzeptiert. Ein entsprechendes Fax ging bei Münchens Obermeister Ude aus New York ein. Levines Jahreseinkommen liegt bei knapp zwei Millionen Mark.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen