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Traumjob gefunden

■ Job Maarse ist neuer Geschäftsführer der Kammerphilharmonie

Auf Herz und Nieren, mit Rollenspielen und dergleichen mehr wurde Job Maarse von sieben Mitgliedern der Deutschen Kammerphilharmonie an einem langen Wochenende geprüft. Dann war es klar, daß der Niederländer als Nachfolger der an die Düsseldorfer Tonhalle gewechselten Vera von Hazebrouck der neue Hauptgeschäftsführer der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen sein würde.

Viel Zeit hatten sich alle für die Entscheidung gelassen, so daß Job Maarse jetzt in der Pressekonferenz sagen konnte: „Das Orchester ist genau das richtige für mich – ich will lange bleiben“. Der 50jährige ist der Meinung, „daß es auf dem internationalen Markt noch viel mehr Chancen gibt“. Sein hochgestecktes Ziel umreißt er, „dessen Deutsch erst ein wenig zurückkommen muß“, mit den Worten: „Niemand soll mehr sagen: Deutsche Kammerphilharmonie, was ist das nochmal?“

Die Kompetenz dafür hat er in zahlreichen Leitungsjobs gesammelt: Zum Beispiel als Vizepräsident von Sony Classical in Hamburg, als Schallplattenproduzent bei Philipps, als Leiter der Hauptabteilung Musik bei Radio Hilversum, als künstlerischer Berater des Radio Sinfonie Orchester Tokio. Als Kind machte er Musik, „aber es gibt zu viele mittelmäßige Musiker“. Trotzdem hat er Musik studiert, Film- und Theatermusiken geschrieben, dirigiert und auf einen Job gewartet, in dem er seiner Leidenschaft „Schallplatte“frönen konnte. Aber auf die Dauer wollte er doch lieber näher an der Musik sein: „Produzieren und Geschäfte machen ist schön, aber das kann es nicht alleine sein“.

In der demokratischen Struktur des Orchesters sieht er nur Vorteile: „Die Arbeit mit diesem Orchester ist mein Traum“. Und nicht ganz nebenbei ist er auch begeistert von Bremen. Auch Albert Schmitt und Stephan Latzko von der Kammerphilharmonie wirkten fest davon überzeugt, den Mann ihres Lebens gefunden zu haben. Das arbeitsrechtliche Datum des „Eheschlusses“ist der 1. Januar.

Ute Schalz-Laurenze

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