: Unterm Strich
Seine Rückkehr ins Fernsehen war zwar quotenmäßig okay, doll war es aber nicht, was neulich in der ARD als frische Schimanski-Abenteuer lief. Enttäuschte Fans können jetzt aber Trost in einer Götz-George-Ausstellung im Filmmuseum Potsdam finden. Eine ganze Wand ist dort mit den diversen Schimanski- Jacken drapiert. Die Ausstellung zeigt anhand von Filmplakaten, Drehbüchern, Szenenfotos die Karriere Georges von allem Anfang an, als der 15jährige 1953 neben Romy Schneider in „Wenn der weiße Flieder wieder blüht“ spielte. Am Ende hängen nicht nur die Schimmi-Jacken, sondern auch George-Fotos über seine Rolle im „Totmacher“. Die Ausstellung, eine Übernahme vom Filmmuseum Düsseldorf, ist bis 1.3. zu sehen.
Heine geht, Brecht kommt. Aber bevor es soweit ist, wird Heine noch mal kräftig durchgefeiert. An seinem 200. Geburtstag am 13.12. überträgt der WDR live einen Festakt aus dem Opernhaus in Düsseldorf. Zu hören sind dann die bekannten Heine-Spezialisten Roman Herzog und Johannes Rau, außerdem eine Festansprache des Germanisten Peter Wapnewski mit „Fragen von und an Heine“ sowie die Uraufführung der Vertonung des Heine-Gedichts „Die schlesischen Weber“.
Der niederländische Autor Harry Mulisch hat zwölf Museumssäle mit 80 Kunstwerken seiner Wahl eingerichtet, um so ein „unverwechselbares psychisches Selbstporträt“ zu geben. Vom 7.12. 1997 bis zum 15.2. 1998 ist sein „Seelenspiegel“ im Stedelijk Museum in Amsterdam zu sehen. Hauptthema ist – wie in seinen Büchern – die deutsche Geschichte und der Holocaust. Schon Dürers „Apokalyptischer Reiter“ mit seinem Stahlhelm ist für ihn ein Vorbote der möderischen Wehrmachtssoldaten. Der 70 Jahre alte Mulisch ist selbst Sohn eines Nazikollaborateurs und einer Jüdin und sagte von sich: „Ich bin der Zweite Weltkrieg.“
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