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Aktiv gegen Genitalverstümmelung

■ Bündnis 90/Die Grünen fordern Asyl für beschnittene Frauen

Bonn (taz) – Weltweit werden laut Unicef jedes Jahr 2 Millionen Frauen an der Klitoris beschnitten. Auch in Deutschland gibt es nach Informationen der Grünen immer wieder Fälle, in denen Migrantenfamilien ihre Töchter beschneiden lassen wollen. Gegen diese „Angriffe auf die Gesundheit und Menschenwürde von Frauen“ soll die Bundesregierung stärker als bisher vorgehen. Einen entsprechenden Antrag hat gestern die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen in den Bundestag eingebracht. Gemäß diesem Antrag sollen Frauen Asyl erhalten, wenn sie aus Angst vor Genitalverstümmelung nach Deutschland fliehen. Der Akt der Beschneidung soll ausdrücklich als gefährliche Körperverletzung verfolgt werden. Dies könnte Haftstrafen von bis zu zehn Jahren und Ausweisungen nach sich ziehen.

Irmingard Schewe-Gerigk, grüne frauenpolitische Sprecherin, forderte die Bundesregierung auf, das „verharmlosende“ Wort Beschneidung durch „Genitalverstümmelung“ zu ersetzen. Auf der Weltfrauenkonferenz in Peking hatte sich auch die Bundesregierung verpflichtet, Maßnahmen gegen die Verstümmelung von Frauen zu erlassen. Bislang habe Ministerin Nolte jedoch lediglich eine Hochglanzbroschüre darüber aufgelegt. „Wir können nicht über afrikanische Regierungen lamentieren und selbst untätig bleiben“, sagte Schewe-Gerigk.

Der Antrag der Grünen sieht außerdem vor, bei der Vergabe von Entwicklungshilfe die Aufklärung über Genitalverstümmelung besonders zu unterstützen. Ariel Hauptmeier

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