: Kleiner und radikaler
■ SchülerInnen schließen sich dezentralen Demonstrationen gegen „Bildungsklau“ an
Die StudentInnenproteste gegen die Bildungsmisere an Hochschulen und Schulen haben gestern mit dezentralen Demonstrationen in einem Dutzend Städten einen neuen Höhepunkt erreicht. In Berlin demonstrierten 25.000 StudentInnen und SchülerInnen gegen die Sparpolitik des Landes im Bildungsbereich. Auch Professoren und die drei Universitäts-Präsidenten beteiligten sich daran. In Frankfurt schlossen sich erneut streikende SchülerInnen einer „Mittwochsdemo“ mit rund 1.000 TeilnehmerInnen an. Die Kids enterten kurzzeitig das Arbeitsamt. Sie beschmissen das Gebäude mit Eiern und hängten Transparente aus den Fenstern.
Auch in Köln wurden die Aktionsformen radikaler: 2.000 Protestierer blockierten bereits am Dienstag abend die Gleise vor dem Hauptbahnhof. Nach Angaben der Bahnpolizei stoppten die gegen Bildungsabbau Demonstrierenden 12 ICE- und Eurocity-Züge.
In München waren gleich vier Demozüge angemeldet. Nach Polizeiangaben beteiligten sich rund 5.000 Studierende daran. Ministerpräsident Stoibers Chef der Staatskanzlei, Faltlhauser (CSU), nahm eine Resolution der Vollversammlung der Geschwister-Scholl-Uni entgegen. Die Studierenden forderten darin Demokratie an den Unis, weil „die Auszubildenden insbesondere in Bayern unmündig gehalten werden“. Kontakte zur Politik haben StudentInnen gleichfalls in Potsdam und Dresden aufgenommen.
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