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Wer die Schaben hat

■ Vermieter verspricht Säuberung von „Südländern“und sonstigen „Schädlingen“

Der Mann spricht Klartext: „Unternehmen, die der Ausländer- und Volksverhetzung Raum geben, müssen demaskiert werden.“Erregt hat den SPD-Bürgerschaftsabgeordneten Michael Neumann ein Brief der Hamburger Grundstücksgesellschaft Knoth, den er am Mittwoch zugespielt bekam: „Schaben sind in südlichen Ländern ganz normal“, hatte Firmenchef Alfred Knoth am 2. September die Mieter seiner Häuser Thadenstraße 96 - 100 in Altona belehrt. Die hatten sich bei ihm wegen Schädlingsbefall beschwert – und bekamen Nachhilfe in Rassismus.

Über Schaben dürfe sich nicht wundern, schrieb Knoth, wer „in Häusern mit Bewohnern aus Südstaaten und in Stadtteilen mit internationalen Bewohnern (Altona, St. Pauli, St. Georg)“hause. Allerdings versprach er Abhilfe: „Wir werden uns von Ausländern aus warmen Ländern trennen und zukünftig an diesen Personenkreis nicht mehr vermieten.“

Diese „rassistischen Äußerungen sind widerwärtig und zutiefst verabscheuungswürdig“, erklärte Neumann gestern. Die Firma „nimmt Traditionslinien auf, die an die Greuelpropaganda der Nazis“erinnerten. Er habe deshalb gestern Innen-, Justiz- und Baubehörde um Prüfung gebeten, ob die Firma öffentliche Wohnungsförderung in Anspruch genommen habe und ob der Straftatbestand der Volksverhetzung erfüllt sei.

In der Firma Knoth, die nach der „Säuberung“ihrer Häuser von AusländerInnen inzwischen auch gegen die Schaben vorgeht, war gestern nachmittag nur der Anrufbeantworter zu sprechen. smv

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