Lokalkoloratur

5700 Mark Taschengeld für eine einjährige Reise in die USA sind eine Menge Geld. Das findet jedenfalls die GAL-Abgeordnete Dorothee Freudenberg-Hübner. Seit kurzem können SchülerInnen, die das ganze 11. Schuljahr im Ausland verbringen, aus Haushaltsmitteln 5700 Mark erhalten. „Da wird jede Lehrerstelle argwöhnisch beäugt, ob sie wirklich notwendig ist, und dann schüttet die Schulbehörde so viel Geld auf einmal aus“, macht Freudenberg-Hübner ihrer Empörung Luft. Besonders ärgert sich die Galierin darüber, daß die Kohle ohne Bedürftigkeitsprüfung vergeben werden soll, obwohl ohnehin nur Sprößlinge aus begütertem Hause ins Ausland reisen. Offiziell heißt es, die Schüler hätten ein Recht darauf, daß ihnen nicht wahrgenommene Lehrerstunden ausgezahlt werden. Zum Glück ist noch niemand auf die Idee gekommen, den Lehrern Geld zu kürzen, wenn eines ihrer Schäfchen sich zufällig in die USA abgesetzt hat. lian