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David probt den Free Jazz

In der klingenden Instrumentensammlung der Jugendmusikstiftung können Kinder nach Herzenslust quietschen und schrummeln  ■ Von Heike Dierbach

Etwas ängstlich verzieht Henrike das Gesicht, als ihr die Anleiterin die Geige auf die Schulter legt. Ein erster vorsichtiger Strich mit dem Bogen, dann strahlt sie über das ganze Gesicht. Nun will David natürlich auch. Schrubbel, schrubbel, Quiiietsch... „Klingt ja toll!“Das hätte Karajan jetzt vielleicht nicht gerade gesagt, aber die MitschülerInnen klatschen, und David ist stolz wie Oskar.

Die SechstkläßlerInnen des Gymnasiums Corveystraße sind heute zu Besuch in der „Klingenden Instrumentensammlung“der Hamburger Jugendmusikstiftung. Hier darf kind all das, was in anderen Museen verboten ist: Anfassen, Ausprobieren und Krach machen. Über 60 Orchesterinstrumente stehen dafür zur Verfügung. Zwei Studentinnen der Schulmusik betreuen die zukünftigen VirtuosInnen je eine Doppelstunde im Probenraum der Musikhalle.

Dort ist jetzt der Bär los. Die Kinder stürzen sich auf die Percussion-Abteilung. Anleiterin Felicitas Reiske, die Ruhe in Person, übt ein kleines Konzert mit ihnen ein. Henrike und Anna bearbeiten hochkonzentriert das Schlagzeug und David schwingt mit seligem Lächeln den Schellenkranz. Die Kongas geraten etwas aus dem Takt. Egal, Hauptsache, es macht Spaß. „Die Sammlung animiert Kinder, ein Instrument zu erlernen“, freut sich Musiklehrer Theo Huss und greift gleich selbst zur Bratsche.

Professor Gerd Albrecht, Hamburger Generalmusikdirektor mit einem „Faible für Kinder“, hat die Sammlung 1990 ins Leben gerufen. Seitdem stößt sie auf reges Interesse – nicht nur bei den kleinen HamburgerInnen. Auch eine SeniorInnengruppe war schon zu Besuch. „Wir überlegen gerade, für einzelne Interessierte einen Tag der offenen Tür einzurichten“, erzählt Bettina Fellinger, die das Projekt koordiniert.

Sehr „freie“Free-Jazz-Klänge erfüllen nun die Räume der altehrwürdigen Musikhalle. Die SchülerInnen haben sich die Blasinstrumente vorgenommen und lachen sich schlapp über ihre aufgeblasenen Backen. Am Ende aber gelingt es allen, einen passablen Ton zu produzieren, und der kleine Jaques bringt die Stimmung auf den Punkt: „Geiles Feeling!“

Infos und Anmeldung bei der Hamburger Jugendmusikstiftung,

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