piwik no script img

Auf zum flotten Dreier

■ DAG, HBV und ÖTV schließen für Hamburg ein Kooperationsabkommen ab

Die DGB-Gewerkschaften „Handel, Banken und Versicherungen“(HBV) und „Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr“(ÖTV) sowie die berufsständische „Deutsche Angestellten Gewerkschaft“(DAG) werden in Hamburg künftig eng zusammenarbeiten. Ein ensprechendes „Kooperationsabkommen“haben die drei Organisationen, die in der Elbmetropole 120.000 Mitglieder vertreten, gestern verabschiedet. „Das ist auf Bundesebene das erste Dreiecksbündnis“, erklärte Hamburgs DAG-Sprecher Jörg-Dieter Bischke-Pergade.

Bilaterale Kooperationen der Konkurrenten sind auf Hamburger Ebene eigentlich nichts neues. Bereits seit 1991 ist es bei betrieblichen oder tariflichen Konflikten immer wieder zu Absprachen und gemeinsamen Aktionen von HBV oder ÖTV mit der DAG gekommen. Hatte die HBV die Hausmacht, schloß sich die DAG leise an, hatte die DAG das Sagen, machte die HBV brav mit.

Gerade vor dem Hintergrund sinkender Beschäftigungs- und Mitgliedszahlen, aber auch aufgrund zunehmender Angriffe gegen die Tarifautonomie, gab es auch auf Bundesebene unter sieben Gewerkschaften schon Bündnisgespräche zur Gründung einer großen Dienstleistungsgewerkschaft. „Der Strukturwandel von der Industrie- über die Dienstleistungs- hin zur Informationsgesellschaft trifft alle Gewerkschaften mit voller Wucht“, meinte ÖTV-Chef Rolf Fritsch. Daher wolle man mit der Kooperation nun „einen Baustein für die Vertiefung gewerkschaftlicher Zusammenarbeit legen“. DAG-Boß Uwe Grund stimmte zu: „Althergebrachte Formen des Wettbewerbs zwischen den Gewerkschaften sind überholt.“

Daher soll nun eine neue Ära beginnen: „Auf die Abwerbung von Mitgliedern oder diffamierende Kritik wird künftig verzichtet“, lautete gestern die Parole. Außerdem sollen tarifliche Forderungen bei Arbeitskampfmaßnahmen besser koordiniert werden. Na, Bravo!

Kai von Appen

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen