■ beiseite
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Der Direktor des in Berlin ansässigen Deutschen Bibliotheksinstituts (DBI), Günter Beyersdorff, ist aus Protest gegen die drohende Auflösung der Einrichtung zurückgetreten. Beyersdorff, der das Institut seit 1978 aufgebaut und geleitet hat, zog damit die Konsequenz aus einer Empfehlung des Wissenschaftsrates von Bund und Ländern, die zentrale Service- Stelle für etwa 15.000 öffentliche und wissenschaftliche Bibliotheken nicht mehr finanziell zu fördern. Bisher wurde das Deutsche Bibliotheksinstitut zu 30 Prozent vom Bund und zu 70 Prozent vom Land Berlin finanziert. Wenn keine Auffanglösung gefunden werde, werde das Institut im Jahr 2000 abgewickelt. Bei einer Schließung würden 130 Mitarbeiter ohne Arbeit dastehen, meinte Beyersdorff. 50 Mitarbeiter waren aus den beiden vergleichbaren DDR- Instituten nach der Wende übernommen worden. Die Haushaltsmittel für 1998 und 1999 sind bislang gesichert. Sie belaufen sich im nächsten Jahr auf 16,5 Millionen Mark.

Zu den Aufgaben des Instituts gehören unter anderem Beratungsdienste zu bibliothekarischen Arbeitsgebieten, die Koordination der überregionalen Zusammenarbeit und Förderung der internationalen Kontakte, EDV-Dienstleistungen und -Entwicklungen. Der Verbundkatalog ist für die Literaturrecherche sowohl der Bibliotheken als auch anderer Nutzer nahezu unverzichtbar. Hier sind etwa 22 Millionen Buchtitel mit Standortnachweisen in den Bibliotheken gespeichert.