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Telebus wird teurer

■ Künftig wird nach tatsächlicher Nutzung berechnet. Behindertenverbände protestieren

Die Behinderten-Liga will mit einer Unterschriftenaktion die Politiker auffordern, eine „mit der Verfassung von Berlin rechtsgemäße Telebus-Finanzierung“ umzusetzen. Ihrer Meinung nach verstößt die ab nächstem Jahr geplante höhere Eigenbeteiligung gegen das Gebot der Chancengleichheit von Behinderten.

Rollstuhlfahrer sollen zukünftig stärker an der Finanzierung des Telebus-Fahrdienstes beteiligt werden. Damit sollen die zusammengeschmolzenen Haushaltsmittel für Telebusse – von den 28 Millionen werden 1998 zehn Prozent wegfallen – ausgeglichen werden. Nur so könne der Behindertenfahrdienst überhaupt aufrechterhalten werden, begründet die Senatsverwaltung für Soziales ihre Entscheidung, die bereits im September beschlossen wurde. Die Nutzer bekamen jedoch erst Anfang Dezember ein Schreiben. Seit 1982 bringt der öffentlich finanzierte Fahrdienst Rollstuhlfahrer zur Arbeit und zum Arzt, zum Konzert oder zu Freunden. Rund 12.000 Behinderte nutzen die kleinen Spezialbusse.

Vorgesehen ist jetzt eine „differenzierte Eigenbeteiligung, die sich nach der tatsächlichen Nutzung der Telebusse“ richtet, erklärt Manfred Bender von der Senatsverwaltung für Soziales. Eine Einzelfahrt soll in Zukunft 4 Mark kosten, ab 15 Fahrten sind monatlich 60 Mark zu überweisen. Für SozialhilfeempfängerInnen gelten niedrigere Sätze. Bisher mußte ein Pauschalbetrag von jährlich 100 Mark gezahlt werden. Bender, Mitinitiator des neuen Konzepts, meint, „daß es dadurch für einige Behinderte billiger wird“.

Klar ist aber, daß es für Vielfahrer viel teurer wird: Telebus- Benutzer, die den normalen Tarif zahlen, müssen im nächsten Jahr 600 Mark mehr hinblättern. Karen Wientgen

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