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KommentarFrohe Botschaften

■ Billiges Gas für alle könnte auch das Aus für die Atomenergie bedeuten

„Kartellrechtliche Bedenken ausgeräumt“haben die Hamburger Gaswerke (HGW) nach ihrer eigenen Lesart. Eine vornehme Umschreibung für die schallende Ohrfeige, die ihnen die Berliner Wettbewerbshüter versetzt haben.

Das Bundeskartellamt hatte ein Verfahren gegen das Unternehmen wegen überzogener Preise eingeleitet. Gleichzeitig setzten sie sich mit den Gaswerken an den Verhandlungstisch. Ein geschicktes Verfahren im Sinne der Verbraucher. Denn unter dem Druck einer drohenden Niederlage vor Gericht waren die Energiemonopolisten zu schnellen Zugeständnissen bereit. Auf dem Rechtsweg hätte eine Lösung Monate bis Jahre gedauert.

In ihrer Freude über die Tarifsenkungen für Privathaushalte macht die GAL gleich das nächste Faß auf: Auch für Industriekunden sei mit Preisnachlässen zu rechnen. Damit, so der Hintergedanke, wären Gaskraftwerke unbestreitbar billiger als AKWs, die Atombetreiber müßten ihre Meiler bald vom Netz nehmen.

Die GAL rechnet wegen der sich änderndern Wettbewerbsbedingungen mit billigerem Gas für Industriekunden. Nach derzeitigen Plänen in Bonn und Brüssel sollen sich Großabnehmer künftig ihren Lieferanten EU-weit aussuchen können. Experten erwarten, daß Großkunden in Deutschland künftig bis zu 20 Prozent weniger für den Rohstoff zahlen müssen. Damit würden die betriebswirtschaftlichen Daten der Gaskraftwerke die AKWs aus dem Stromnetz drängen.

Da kann man schon mal ein Faß aufmachen. Achim Fischer

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