Extremtauglich

■ betr.: „Selbst der Elitetruppe kann man nicht mehr trauen: Soldaten vom Kommando Spezialkräfte“ (Bildunterschrift, Seite 6), taz vom 12.12. 97

„Elite“-Soldaten werden unter den jeweils härtesten landesüblichen Ausbildungsdrill gesetzt. Unter zum Teil unvorstellbaren Bedingungen werden die Seelen dieser Soldat/innen dahingehend verändert, daß sie nahkampftauglich überall zur Elimination des Gegners eingesetzt werden können. Solche Einheiten, von den Marines über die kanadischen Mounties und die Tiger des Serbenführers Arkan bis hin zur deutschen KSK, sollen für Extreme tauglich sein. Entsprechend melden sich – und werden ausgesucht – Männer, die nicht differenziert und gefühlvoll sind, sondern solche, deren Persönlichkeitsmerkmale darin bestehen, unbedingt gehorchen zu können, Extreme zu lieben und zu suchen und wenig Schmerz zu empfinden.

Solche Truppen als „Elite“ zu bezeichnen, ist irreführend! – Erstaunt zu sein, darin Extremisten zu finden, ist paradox, da sie für die von ihnen geforderten Aufgaben gerade diese Persönlichkeit haben müssen.

Der Einsatz solcher Sondereinheiten als „Friedenstruppen“ – wie zum Beispiel in Somalia – verkennt völlig den Charakter der „Elitesoldaten“. Dr. med. Peter Boppel, Arbeits-

kreis Medizin-Psychologie-

Pflege, amnesty international