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■ US-Justizministerium verliert GeduldNeue Sanktionen gegen Microsoft beantragt

Washington (taz/AP) – Neuer Druck auf Microsoft: Wegen Mißachtung der richterlichen Verfügung gegen Microsoft von vergangener Woche beantragt das US-Justizministerium eine Strafe von 1,8 Millionen Mark pro Tag beim Bundesbezirksgericht in Washington. In seinem Antrag schreibt das Justizministerium, das Verhalten des Konzerns sei ein Affront gegen die Autorität des Gerichts. „Zynisch“ umgehe Microsoft die richterlichen Anweisung mit „wirtschaftlich wertlosen“ Angeboten an die Computerhersteller.

Seit dem Gerichtsbeschluß darf Microsoft PC-Hersteller nicht mehr dazu zwingen, mit der Vorinstallation von Windows 95 automatisch auch den Internet Explorer zu überspielen. Microsoft erklärte danach, es könne den Herstellern eine ältere Version von Windows 95 ohne den Explorer anbieten. Die neue Version von Windows 95 würde aber ohne Explorer nicht mehr funktionieren. Netscape, der Marktführer bei Internet-Surfprogrammen, erklärte dagegen, daß das nicht stimme. Er habe ein Programm fast fertigentwickelt, das per Knopfdruck den Internet Explorerer durch das Netscape- Programm ersetze – ohne die Funktion von Windows 95 zu beeinträchtigen.

Auch in neun US-Staaten wird inzwischen das Microsoft-Monopol unter die Lupe genommen. In Texas hat der Staatsanwalt bereits Klage eingereicht. Der Vorwurf: Microsoft verpflichte seine Lizenznehmer zur Rücksprache, bevor sie mit staatlichen Ermittlern sprechen dürften. urb

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