: Sparen für die Musik
■ Ein neues Modell der Kulturfinanzierung
Eine neue Form der Kulturfinanzierung haben die Junge Deutsche Philharmonie e.V. gemeinsam mit der GLS Gemeinschaftsbank entwickelt: den Philharmonie-Fördersparbrief. Bei einer Mindestanlage von 1.000 Mark beträgt der Zinssatz 3,75 Prozent pro Jahr – ein Ertrag allerdings, der vollständig der Philharmonie zugute kommt. Die Einleger erhalten dafür eine steuerlich abzugsfähige Spendenbescheinigung. Die Laufzeit des Fördersparbriefes beträgt vier Jahre.
Nach Angaben der Bochumer Bank entstand die Zusammenarbeit mit dem Orchester auf Initiative eines ehemaligen Mitglieds. Von der Auflage des Sparbriefes verspricht man sich „eine größere Unabhängigkeit für die musikalische Arbeit“. Für das erste Jahr erwartet man Einnahmen in Höhe von einer Million Mark, so daß mit künftigen Zinserträgen von 37.500 Mark zu rechnen wäre. Dieses Ziel sei dann erreicht, wenn sich 1.000 Anleger mit je 1.000 Mark beteiligten. Gegründet wurde die Junge Deutsche Philharmonie 1974. Das Orchester verwaltet sich selbst und erfährt mittlerweile internationale Anerkennung. Der Jahresetat in Höhe von 1,8 Millionen Mark wird größtenteils durch Konzerthonorare eingespielt. Im selben Jahr entstand auch die GLS Gemeinschaftsbank. Das genossenschaftlich organisierte Institut hat 22.000 Mitglieder und Kunden. Die Einlagen der Sparer gehen als Darlehen an Freie Schulen und Kindergärten, ökologisch orientierte Bauernhöfe, Naturkostläden und andere Initiativen. taz
Kontakt: GLS Gemeinschaftsbank, Pf. 100829, 44708 Bochum
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