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Derrick: Nein zu Harry Klein

■ Oberinspektor will Klein nicht als Nachfolger und stellt sich damit gegen das Votum der taz-LeserInnen

Berlin (taz) – Derrick will seinen Assistenten Harry Klein nicht als Chef in Zimmer 211 der Münchner Mordkommission sehen. „Mein Nachfolger kann er nicht werden“, sagte er. Die Aussage wurde von Bild am Sonntag protokolliert. Der bescheidene Klein sieht sich dagegen eindeutig „irgendwie“ als „legitimer Nachfolger“.

Oberinspektor Derrick (Horst Tappert, 74) wird im Herbst seinen 281. und letzten Fall lösen. Keiner könne sich „einen Nachfolger für mich vorstellen“. Diese Aussage steht im Widerspruch zu den Willensbekundungen der taz-LeserInnen, die sich mit nahezu hundertprozentigem Votum in der Aktion „Ja zu Harry“ für den Inspektor als Derrick- Nachfolger aussprechen.

Wie eine taz-Untersuchung zweifelsfrei ergab, ist Klein (Fritz Wepper, 56) keineswegs nur der Vollidiot, der „den Wagen vorfahren“ kann, sondern ein gewiefter Kriminalist. Die taz-LeserInnen deuten Kleins Schicksal als wichtigen Pfeiler der Wertediskussion. Fleiß, Pünktlichkeit, Präzision und selbst Freude am Vorfahren müßten belohnt werden. Auch gilt Kleins Zukunft als politische Metapher im Wahljahr (jüngerer Frauenheld für den ewigen Chef) sowie als richtungsweisend in Zeiten religiöser Unsicherheit (Leser: „Wer sich erniedrigt, wird erhöht werden“). Studierende aus Konstanz sehen eine etwaige Einsparung Kleins als „Gipfel des Bildungsklaus“ und kündigen Harry-Demonstrationen an.

Derricks Schlußfolgerung: Wenn Klein übernähme, müßte man „die Serie Harry Klein nennen“. Das ist exakt das Ziel der taz-Aktion. Bisher favorisierter Titel der LeserInnen: „Harrick“.

pu Aktion „Ja zu Harry“ Seite 14

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