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Schlief der Gefängnisleiter, als Uwe Z. sich erhängte?

■ Nach dem Suizid eines Mithäftlings erstatten Insassen Strafanzeige wegen fahrlässiger Tötung

Lübeck (dpa) – Nach 12 Jahren Haft, zweimaliger Flucht und gut zwei Jahre vor seiner geplanten vorzeitigen Entlassung hat sich ein Mörder in einem Lübecker Gefängnis das Leben genommen. Mit einem dünnen Ledergürtel erhängte sich der 41 Jahre alte Uwe Zimmermann am Donnerstag im Duschraum seines Zellentraktes. Ein Mitgefangener warf daraufhin der Gefängnisleitung fahrlässige Tötung durch Verletzung der Aufsichtspflicht vor und erstattete Strafanzeige, sagte Anstaltsleiter Klaus Laßmann am Freitag.

Zimmermann, der 1981 wegen Mordes an seiner 19jährigen Freundin zu lebenslanger Haft verurteilt worden war, hatte bereits im Frühjahr 1997 einen Selbstmordversuch verübt. Auch zwei andere Häftlinge hätten Anzeigen angekündigt, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Fremdverschulden sei nach dem bisherigen Stand der Ermittlungen auszuschließen.

Zimmermann hatte während seiner Haftzeit in der Hamburger Justizvollzugsanstalt „Santa Fu“ wiederholt für Schlagzeilen gesorgt: Im Februar 1990 war er während eines Ausganges getürmt und hatte sich nach Frankreich abgesetzt, wo er erst nach fünf Jahren entdeckt wurde. 1996 heiratete er im Gefängnis eine 32jährige Französin, die er während seiner Flucht kennengelernt hatte.

Im Januar 1997 setzte er sich schließlich erneut ins Ausland ab, stellte sich jedoch kurze Zeit später freiwillig. Unklar ist nach Aussage des Anstaltsleiters bislang noch, woher Zimmermann den Gürtel hatte. Auf dem Weg zum Duschen habe er Jogginghosen getragen.

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