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Liedtexter Max Colpet gestorben

München (dpa/taz) – Der international bekannte Drehbuchautor und Songtexter Max Colpet, der für Marlene Dietrich „Sag mir, wo die Blumen sind“ textete, ist tot. Colpet startete seine Karriere im Berlin der 20er Jahre im „Kabarett der Namenlosen“ und arbeitete mit Erich Kästner, Werner Finck und anderen zusammen. Für die Ufa schrieb er Drehbücher zusammen mit Billy Wilder. Nach der Machtübernahme durch die Nazis inszenierte er im April 1933 noch einmal eine Version von Schillers „Wilhelm Tell“, in dem statt Geßlers Hut ein braunes Hemd auf der Stange hing. „Er hat dem Hemd nicht seine Reverenz erwisen“, wurde Wilhelm Tell beschuldigt. Unmittelbar darauf floh Colpet ins Ausland. Er blieb befreundet mit Billy Wilder und Marlene Dietrich. „Im Jahr 1945 kam ich aus der Schweizer Internierung nach Paris und erlebte, wie dort im Olympia Marlene Dietrich vor 3.000 alliierten Soldaten Pete Seegers Lied „Where have all the flowers gone“ sang. Ich war sehr beeindruckt, und ich fragte sie, ob sie das Lied auch singen würde, nachdem ich es für sie ins Deutsche übersetzt und bearbeitet hätte. Niemand brachte es so toll“, erinnerte sich Colpet vor zwei Jahren im Interview mit der taz. Colpet schrieb auch viele Schlager. „Ein guter Schlager muß ein Bekenntnis sein, eine Zeile, die jeder hätte sagen können“, sagte er. „Bohnen in die Ohren“ konnte nicht jeder sagen. Gus Backus sang es, und Colpet hatte es geschrieben. „Eine Pest. Damit habe ich mehr verdient als mit manch anspruchsvollem Text.“ Aber, so Colpet, der auch die deutsche Fassung der „West Side Story“ textete: „Unter 1.000 Texten kann man auch mal etwas Leichtes bringen.“ Max Colpet, Texter, Drehbuchautor, Kaffeehausmensch, erfolgreich in Deutschland, Hollywood und wieder in der Bundesrepublik, starb am Freitag im Alter von 92 Jahren in München.

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