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Ramos Horta stellt Bedingungen für Waffenstillstand

■ Friedensnobelpreisträger aus Ost-Timor verlangt von Indonesien „Geste des guten Willens“

Sydney (AFP) – Der Sprecher des osttimoresischen Widerstandsrates und Friedensnobelpreisträger José Ramos Horta hat seinen Waffenstillstandsaufruf für Ost-Timor vom Samstag an eine Geste des guten Willens der indonesischen Besatzer geknüpft. „Damit der Widerstand die Waffen niederlegen kann, muß es eine Geste des guten Willens von Indonesien geben, etwa die Freilassung von Gefangenen und eine Truppenreduzierung in Ost-Timor“, sagte er gestern in Sydney. Ramos Horta relativierte damit Äußerungen vom Vortag, in denen er, ohne nähere Einzelheiten zu nennen, die Widerstandsbewegung zur Einstellung des bewaffneten Kampfes aufgefordert und Fehler der Befreiungskämpfer eingeräumt hatte.

Ein einseitiger Waffenstillstand führe möglicherweise zur Festnahme und Tötung der Widerstandskämpfer durch die indonesische Armee, solange es keinen internationalen Schutz für die rund tausend Rebellen und ihre Familien gebe, schränkte Ramos Horta gestern ein. Zusammen mit dem katholischen Bischof Carlos Ximenes Belo, der sich ebenfalls für das Anliegen der Timoresen einsetzt, hatte er 1996 den Friedensnobelpreis erhalten.

In einem Artikel der Samstagsausgabe der International Herald Tribune hatte Ramos Horta statt des bewaffneten Kampfes für eine „gewaltfreie Strategie“ nach dem Vorbild Mahatma Gandhis, Martin Luther Kings oder des Dalai Lama plädiert. Gleichzeitig hatte der in Sydney lebende Diplomat, der die Befreiungsbewegung der früheren portugieischen Kolonie Ost-Timors vor 23 Jahren bei der Uno vertreten hat, die internationale Gemeinschaft aufgefordert, sich stärker für eine friedliche Lösung des Konfliktes einzusetzen. Angesichts der schweren Wirtschaftskrise in Indonesien prophezeite er den baldigen Zusammenbruch der Regierung von Präsident Suharto. Das indonesische Militär hatte am Freitag bereits vor eine Destabilisierung des Landes und mit der Niederschlagung von Aufständen gedroht. Indonesien hatte Ost-Timor 1975 besetzt und ein Jahr später annektiert. In dem Konflikt starben nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen etwa 200.000 Menschen.

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